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Was ist Neuroathletik?

Neuroathletik bezeichnet die Weiterentwicklung des klassischen Athletiktrainings, indem das Gehirn und das Nervensystem als zentrale Elemente der Bewegungssteuerung mit ins Training einbezogen werden.

 

Neuroathletik beschäftigt sich mit den ganzen zentralnervösen Prozessen, die im Hintergrund ablaufen und die Grundlage für unser Gehirn bilden um ein Bewegungsprogramm zu entwerfen, bevor es dann zu einer Handlung kommt.

 

Das Gehirn und das Nervensystem machen eigentlich nur 3 Dinge:

  • Input - Informationen aus den Sinnesorganen empfangen

  • Integration - Informationen werden analysiert, interpretiert und integriert

  • Output - Auf die Informationen wird mit einer Handlung reagiert

 

Ein Output kann eine motorische Bewegung, eine Muskelverhärtung, ein Gedanke oder Schmerz sein.  Die klassische Herangehensweise beschäftigt sich fast immer nur mit dem Output, Neuroathletiktraining legt den Schwerpunkt auf den Input und die Intergration.

Input - Integration - Output

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Warum optimiert Neuroathletik das Training?

Das Gehirn ist neuroplastisch, das bedeutet, dass es sich stets verändern und optimieren kann. Es ist dem Gehirn möglich, seine Struktur und Funktion bis ins hohe Alter an seine Nutzung anzupassen.

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Beim neurozentrierten Training wird z.B. ein so genanntes Sensory Priming genutzt um Gehirn, Nervensystem und Muskeln besser zu vernetzen. Dabei wird ein stark positiv wirkender Stimulus genutzt, um die Aktivität gewiser Hirnareale hochzufahren, damit der folgende Trainingsreiz besser integriert werden kann.

 

Auch der Schutzreflex des Gehirns spielt dabei eine große Rolle. Bei allem, was wir tun, stellt sich das Gehirn immer die Frage: Wie gefährlich ist das, was gerade passiert? Wenn die eingehenden Informationen als unsicher eingestuft werden, ergreift unser Körper automatisch Schutzmaßnahmen, die wiederum unsere Leistungsfähigkeit reduzieren. Je klarer die Informationen, umso höher ist also die Sicherheit im Bewegungsablauf und somit unsere Leistung.

Wie bekommt das Gehirn die Informationen?

Die Informationen kommen von den 3 bewegungssteuernden Systemen des Körpers:

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  • Visuelle System

  • Vestibuläre System

  • Propriozeptive System

Das visuelle System steuert die Bewegung durch alles, was über die Augen wahrgenommen wird.

Das vestibuläre System, auch als Gleichgewichtsorgan bekannt, richtet die Bewegungen gegen die Schwerkraft im Raum aus.

Das propriozeptive System steuert die Selbstwahrnehmung des Körpers im Raum.

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All diese Informationen werden durch das zentrale Nervensystem an das Gehirn weitergeleitet. Dort wird alles interpretiert und integriert. 

Was bringt Neuroathletik?

Im Spitzensport wird sie oft angewendet, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Das geniale daran ist, es lässt sich auch auf Freizeitsportler*innen und Schmerzpatienten*innen übertragen. Dabei ist es egal ob ein Hobbyläufer seine Bestzeit erreichen will oder eine junge Mutter mit Beckenboden-problemen zu kämpfen hat - alle profitieren vom neurozentrierten Training.

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Kann Neuroathletik auch mich besser machen?

Wer im Training nicht weiter kommt oder unter immer wiederkehrenden Schmerzen leidet, profitiert von der neuronalen Stimulation.​

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Wenn Du z.B. 3-mal die Woche trainierst, aber keine Erfolge siehst, kann das daran liegen, dass die Reizintensität zu schwach ist und dein Gehirn nicht herausgefordert wird. Nach Verletzungen kann es passieren, dass man in eine Fehlhaltung hineintrainiert, weil das Nervensystem vergessen hat, wie sich die Bewegung richtig anfühlen sollte. Je genauer das Gehirn weiß, wie die Gelenke stehen müssen, wo die Augen sein sollten und wie gut das Gleichgewichtssinn ist, umso besser sind auch die Bewegungsausführungen.

Man kann schon mit kleinen Übungen extrem schnell einen hohen Effekt erzielen - denn das Nervensystem reagiert sofort.

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Die Fehlhaltungen oder Schmerzen sind nicht sofort verschwunden, aber beim richtigen Input ist eine sofortige Verbesserung spübar.

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